Geschichte

In den frühen 90er Jahren entwickelte Dr. Ewald Fischer, Inhaber des "Karl F. Haug Verlags" (Heidelberg) und damaliger Vorstandsvorsitzender der "Ärztegesellschaft für Erfahrungsheilkunde e.V.", eine Konzeption, um die aus der Deutschen Teilung resultierende Unterrepräsentanz der östlichen Bundesländer bei Forschung, Lehre und ärztlicher Versorgung im Bereich der Naturheilkunde zu überwinden. Ein wesentlicher Baustein dieser Konzeption war die Einrichtung einer Stiftungsprofessur für Naturheilkunde mit dem Schwerpunkt von Forschung und Lehre im Bereich der Naturheilkunde entsprechend der jeweiligen Vorgaben der Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer. Als Hauptstifter für den Zeitraum vom 1. 12. 2002 bis 30. 11. 2007 konnte die "Dr. Ebel Fachkliniken GmbH & Co. „Moorbad“ Bad Doberan" gewonnen werden, als Nebenstifter trat die "Ärztegesellschaft für Erfahrungsheilkunde" auf. Nach Unterzeichnung des Stiftungsvertrags 1999 begann das Berufungsverfahren für die Stiftungsprofessur im Jahr 2000 an der Universität Rostock.

Am 1. 12. 2002 konnte die Berufene, Prof. Dr. med. Karin Kraft, ihre Tätigkeit als Stiftungsprofessorin aufnehmen. Neben ihrer Lehrtätigkeit an der Universitätsmedizin Rostock, die auch den Querschnittsbereich 12  „Rehabilitation, Physikalische Therapie, Naturheilverfahren“ entsprechend der Approbationsordnung für Ärzte von 2002 umfasste, konzentrierte sie sich im Rahmen ihres Konsiliarvertrages mit der "Rehabilitationsklinik „Moorbad“ Bad Doberan" zunächst auf der Basis eines Versorgungsvertrages (entspr. §111, SGB V; vier Indikationen) auf die Etablierung von Naturheilverfahren in der Rehabilitationsklinik. Vorbereitend hatte sie im Jahr 2002 nach ihrer Berufung auf der Basis der publizierten Literatur und ihrer langjährigen klinischen Erfahrung Therapiekonzeptionen erarbeitet, die noch im gleichen Jahr zu Vertragsabschlüssen mit zwei Ersatzkrankenkassen führten. Als naturheilkundliche Therapiemethoden wurden in diesen Konzeptionen vornehmlich die in der Weiterbildungsordnung der BÄK genannten Naturheilverfahren verwendet, die mit den in der Klinik im Rahmen der orthopädischen Rehabilitation bisher angewendeten Verfahren sehr gut harmonieren.

Im Jahr 2004 erhielt die "Rehabilitationsklinik „Moorbad“ Bad Doberan" die Anerkennung als "Lehrkrankenhaus für Naturheilverfahren" der Universitätsmedizin Rostock. Die ersten Medizinstudenten wurden 2005 ausgebildet. Im Jahr 2005 wurde das Büro des Lehrstuhls im Rahmen der wachsenden Anforderungen an die Forschungs- und Lehrtätigkeit in das Zentrum für Innere Medizin der Universitätsmedizin Rostock verlegt. Im gleichen Jahr wurde Prof. Kraft die Einrichtung einer "Hochschulambulanz für Naturheilverfahren" ermöglicht, deren Aufgaben neben der Versorgung von Patienten der klinische Unterricht im Rahmen des Wahlpflichtfaches „Naturheilverfahren" und die Durchführung von naturheilkundlichen Forschungsprojekten sind.

In zahlreichen, auch mit Impact factor versehenen Publikationen ab 2003 unterstrich sie die Bedeutung der Naturheilverfahren im Bereich der Rehabilitation und Naturheilkunde. Sie führte in der Rehabilitationsklinik „Moorbad“ Bad Doberan bis 2008 regelmäßig von der Ärztekammer zertifizierte Fortbildungsveranstaltungen zu Naturheilverfahren durch und informierte in zahlreichen Veranstaltungen und Veröffentlichungen für Patienten sowie in Rundfunkinterviews und Fernsehauftritten über Naturheilverfahren.